Unter Betreibern von Websites hat sich die Impressumspflicht mittlerweile herumgesprochen. Viele App-Programmierer haben die Wichtigkeit eines Impressums jedoch noch nicht im Blick – und das kann fatale Folgen haben. Anwälte, die sich auf Abmahnungen spezialisiert haben, werfen immer häufiger strenge Blicke auf Apps und drohen bei fehlenden oder fehlerhaften Informationen mit hohen Geldstrafen. Das kannst du vermeiden, in dem du ein rechtssicheres Impressum in deine App integrierst. Welche Angaben dafür notwendig sind und worauf du bei der Integration in deine App noch achten musst, erfährst du jetzt.
Informationspflicht: ohne geht nichts
Ein Impressum ist Pflicht: Seit im Jahr 2007 das neue Telemediengesetz in Kraft getreten ist, müssen sich Betreiber von Web-Angeboten jeder Art eindeutig zu erkennen geben. Die Pflicht gilt somit auch für Apps, und zwar unabhängig davon, ob sie kostenpflichtig oder gratis angeboten werden. Gerade Privatpersonen meinen häufig, dass sie doch nicht kommerziell handeln und verzichten daher auf das Impressum. In der Tat müssen rein private Online-Angebote auch keines führen. Eine App zählt dazu jedoch nicht, schließlich wird sie im App-Store beziehungsweise bei GooglePlay angeboten – und überschreitet allein schon deshalb die Grenze zum kommerziellen.
Eindeutig erkennbar und leicht erreichbar
Das Impressum muss nach Paragraf 5 des Telemediengesetzes leicht erreichbar, als solches erkennbar und ständig verfügbar sein. Konkret bedeutet das: mit zwei Klicks und ohne, dass der User lange danach suchen muss. So entschieden es verschiedene Gerichtsurteile in der Vergangenheit. Im Idealfall bezeichnest du das Impressum in deiner App auch als solches. Möglich sind nach der aktuellen Gesetzeslage auch die Bezeichnungen „Kontakt“ oder „über uns / mich“.
Diese Angaben gehören in ein rechtssicheres Impressum:
Dein Name und deine Anschrift
Wenn du als juristische Person auftrittst, die Rechtsform deines Unternehmens, gegebenenfalls auch mit Handelsregistereintragung
Deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer
Ein Hinweis auf die neue Online-Streitschlichtungsplattform kann notwendig sein
Bietest du in deiner App redaktionelle Inhalte an, musst zu zudem eine für den Inhalt verantwortliche Person angeben. Es ist zudem ratsam, in das Impressum auch gleich eine allgemeine Datenschutzerklärung zu integrieren. Wenn du in deiner App ein Kontaktformular und / oder einen Newsletter integriert hast, solltest du ebenfalls auf die Speicherung dieser Nutzerdaten hinweisen. Ein allgemeiner Haftungsausschluss, der sogenannte Disclaimer gehört ebenfalls in ein Impressum, das sicher vor Abmahnungen ist.
Fehlende Angaben können teuer werden
Verpasst du, ein Impressum in deine App zu integrieren oder machst du fehlerhafte Angaben, kann es teuer werden: 300 bis 1.000 Euro verlangen Anwälte, die sich auf Abmahnungen spezialisiert haben. Und wenn die entsprechenden Kanzleien schon einmal dabei sind, werfen sie mit hoher Sicherheit auch ein Auge auf Text- und Bildrechte. Auch hier solltest du auf der sicheren Seite sein: Hole dir für alle Bilder und Texte in deiner App die Nutzungsrechte beim Urheberrechtsinhaber ein. Wenn du unsicher bist, welche Angaben enthalten sein müssen, kannst du einen kostenlosen Generator nutzen, zum Beispiel bei e-recht24.de oder impressum-generator.de. Abmahn-Anwälte haben dann keine Chance – und du brauchst dich nicht vor unliebsamer Post zu fürchten.