Der Alltag wird digital und Apps sind dabei unverzichtbar. Sie sagen dir das Wetter voraus, warnen vor Staus, planen deine Reisen und sind Mittel für schnelle Kommunikation. Auch Unternehmen setzen auf Apps, wenn es darum geht, Kunden zu informieren, zu gewinnen und zu halten. Doch Studien zufolge liegt in neuen Apps viel mehr Potenzial, als derzeit ausgeschöpft wird. Der Grund sei eine besonders scharfe Regulierung digitaler Lösungen. Verliert Deutschland in Sachen Digitalisierung damit den Anschluss?
Apps als Motor der Digitalisierung
Die Smart City macht es vor: Apps finden freie Parkplätze in der Innenstadt, erlauben es dir, direkt den Parkschein zu zahlen und zu verlängern, wenn dein Einkauf doch mal länger dauert. Im Smart Home steuern Apps schon heute deine Heizung und Jalousien oder warnen, wenn ein Fenster geöffnet wird, obwohl niemand zu Hause ist. In Unternehmen helfen sie dabei, die Arbeitsabläufe zu optimieren und vereinfachen die Zusammenarbeit auch über große Entfernungen. App-Entwicklern werden damit zahlreiche Möglichkeiten geöffnet – wenn denn auch die Politik mitspielen würde. So fasst eine Studie der Unternehmensberatung Accenture das digitale Dilemma in Deutschland zusammen.
Zögerlicher Netzausbau
Deutschland verfügt zum einen über ein nicht ausreichendes mobiles Netz und auch in Sachen Breitbandversorgung hapert es in vielen Gebieten noch immer. Zudem gibt es rigide Vorschriften hinsichtlich Datenschutz und Netzneutralität. Start-ups, die mit einer App-Idee durchstarten möchten, sehen sich ebenfalls einem Berg von Bürokratie gegenüber. All das verhindert es zuverlässig, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausgeschöpft werden. Und sorgt so dafür, dass Deutschland tatsächlich langsam, aber sicher den Anschluss verliert – mit fatalen Folgen.
Stiefkind Start-up
Gerade Start-ups sind der Motor der Digitalisierung. Frische Ideen und kreative Entwicklungen sind für innovative Lösungen das A und O. Allerdings werden diese von technologischen Regulierungen oft aufgehalten, zum Beispiel aufgrund des Datenschutzes. So ist es aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt, Bewegungsdaten aufzuzeichnen und daraus Daten für Warnsysteme oder ähnliche App-Entwicklungen zu ziehen. Aber auch finanziell werden Gründern oft Steine in den Weg gelegt, etwa bei der Kreditvergabe oder bei ihrer sozialen Absicherung.
Unternehmen hinken hinterher
Und auch die Unternehmen hinken hinterher. Eine weitere Accenture-Studie, „Growing the Digital Business: Spotlight on Mobile Apps“ verrät die Fehler, die sie in Sachen App-Entwicklung machen – und die geben auch dir Hinweise, wie es besser zu machen ist. So verpassen es zahlreiche deutsche Unternehmen, die Funktionalität der App mit Anwendern zu testen, auch Tools, die das Nutzerverhalten messen, werden nur von wenigen genutzt. Ein fehlendes Crash-Reporting verhindert, dass die App kontinuierlich verbessert werden kann – und verärgert die User. Und auch die Potenziale, die Apps etwa für die Produktivität und die Zusammenarbeit bieten können, werden von vielen nicht genutzt. Digitalisierung? Nicht mit uns – so lässt sich das Verhalten vieler Unternehmen zusammenfassen.
Fazit: Digital ist besser
User-Tests, Crash-Reporting und Tools, die das User-Verhalten messen, helfen dir dabei, deine App kontinuierlich zu verbessern. Dann wird sie auch gern genutzt – und das spricht sich herum. Allerdings ist auch die Politik gefragt, damit Deutschland in Sachen Digitalisierung nicht den Anschluss verliert.